Holsteiner Auenland         

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Auszug - Informationen zum Thema Kanalsanierung  

Einwohnerversammlung der Gemeinde Hagen
TOP: Ö 2
Gremium: Gemeindevertretung Hagen Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 14.04.2016 Status: öffentlich
Zeit: 19:30 - 20:32 Anlass: Einwohnerversammlung
Raum: Dorfhaus Hagen
Ort: Hitzhusener Str. 20 b, 24576 Hagen
 
Wortprotokoll

Herr Bürgermeister Klose erläutert, dass im Januar 2007 eine Novellierung der SÜVO (Landesverordnung über die Selbstüberwachung von Abwasseranlagen und Abwassereinleitungen) verabschiedet wurde. Daraus ergab sich, dass bis Februar 2012 eine Erstprüfung der Schmutz- und Mischwasserkanäle zu erfolgen hat. Nach Beratung im Amtsausschuss hatte man sich darauf geeinigt, Angebote für alle betroffenen Gemeinden des Amtes Bad Bramstedt-Land einzuholen. Die Auswertung ergab, dass der Wege-Zweckverband mit seinem Subunternehmer Wasser- und Verkehrskontor aus Neumünster den Zuschlag erhalten hat. Die Auftragsvergabe erfolgte im Jahre 2011. Nach Vorlage des Kanalkatasters ergab der voraussichtliche Sanierungsaufwand eine Summe von 1,9 Mio. €. In der Gemeinde Hagen zweifelte man diese erheblichen Sanierungskosten an, sodass dann im Anschluss das Ing.-Büro Schmidt & Partner aus Bad Bramstedt die Berechnungen des Wasser- und Verkehrskontors Neumünster noch einmal überprüfen sollte. Leider zeigte sich bei dieser Überprüfung, dass das Abwassernetz in derart marode ist, dass nur eine sehr aufwendige Sanierung oder ein Neubau sinnvoll ist.

 

Vom Ing.-Büro Schmidt & Partner wurden sechs verschiedene Varianten entwickelt, grob kalkuliert und bis auf eine Variante alle anderen wieder verworfen, weil diese noch viel teurer ausfielen. Die einzig übriggebliebene Variante wurde durchgeplant und wird den Anwesenden heute Abend durch Herrn Berner vorgestellt.

 

Herr Berner vom Ing.-Büro Schmidt & Partner gibt bekannt, dass der Kanalneubau der Mischwasserleitung in zwei Bauabschnitten erfolgen wird:

 

Erster Bauabschnitt:

Dorfstraße, Lohkamp, Steinburger Straße in den Jahren 2016 / 2017

 

Zweiter Bauabschnitt:

Hauptstraße, Hitzhusener Straße, Am Heisch, Meinhoop, Meindiek in den Jahren 2017 / 2018

 

Im Zuge des zweiten Bauabschnitts wird die K 32 (Hauptstraße) seitens des Kreises Segeberg komplett erneuert. Die Kanalhauptleitung in der Straße Spitzkamp muss nicht erneuert werden, da sie keine Schäden aufweist.

 

Die neuen Kanaltrassen werden vorwiegend unterhalb der Straße und nicht in den Gehwegen verlegt, da dort überwiegend Versorgungsleitungen schon vorhanden sind.

 

Zukünftig werden die Straßen Meinhoop, Meindiek, westliche Hauptstraße, zukünftig ihr Abwasser in die Klärteichanlage im Spitzkamp einleiten.

 

Die bisher im rückwärtigen Bereich, insbesondere der Dorfstraße, liegenden Hausanschlussleitungen werden im Zuge des Neubaues an die Dorfstraße umverlegt. Die betroffenen Grundstückseigentümer müssen keine Kosten übernehmen, diese werden aus Steuermitteln von der Gemeinde übernommen. Weiterhin wird die Straßenentwässerung in diesem Zuge mit erneuert. Mit der Ausführung der Umlegung der Hausanschlussleitungen auf den privaten Grundstücken wird eine Tiefbaufirma für alle Umlegungsarbeiten beauftragt. Die Lage der Leitungen auf diesen privaten Grundstücken sind weitestgehend bekannt. Da, wo keine näheren Informationen vorliegen, werden Suchschachtungen notwendig sein, um die beste Trasse zu finden. Hiervon betroffen sind ausschließlich die Anlieger in den Straßen Meinhoop, Meindiek, Teile der Hauptstraße und der Dorfstraße. Für die beiden Bauabschnitte werden rund 3 km neue Rohrleitungen im Durchmesser 250 600 mm sowie rund 1,4 km Anschlussleitungen mit einem Durchmesser von 150 mm verlegt werden.

 

Die Klärteichanlage im Spitzkamp wird aufgrund der zusätzlich angeschlossenen Haushalte mit einer Belüftungsanlage umgerüstet. Es ist beabsichtigt, noch in diesem Jahr eine Entschlammung beider Klärteichanlagen vorzunehmen.

 

Nach dem jetzigen Kenntnisstand muss in Zukunft lediglich das Grundstück Meinhoop Nr. 5 mit einer Pumpe für das Schmutzwasser ausgestattet werden; alle anderen Grundstücke werden im Freigefälle angeschlossen. Ergänzend weist er darauf hin, dass in der Straße Am Walde Nr. 1, 3 und 5, Meinhoop Nr. 1 und vereinzelt in der Dorfstraße noch Überprüfungen durchzuführen sind.

 

Die Ausschreibungr den ersten Bauabschnitt wird in der 16. KW versandt, sodass die Submission und Auswertung der Angebote Ende Mai erfolgt und der Baubeginn voraussichtlich Mitte Juni beginnen kann. Die Bauarbeiten starten bei den nördlichen Klärteichen entlang der K 96 Richtung Dorfstraße, Lohkamp, Steinburger Straße.

 

Abschließend weist Herr Berner darauf hin, dass die von den Bauarbeiten betroffenen Anlieger rechtzeitig mit Handwurfzetteln durch die Baufirma über zeitliche Sperrungen informiert werden. Die Ansprechpartner werden überwiegend seitens der Baufirma gegeben sein (Schachtmeister, Bauleiter) oder über das Ing.-Büro Schmidt & Partner sowie auch über den Bürgermeister.

 

Herr Hadeler vom Amt Bad Bramstedt-Land gibt bekannt, dass nach der Kostenschätzung des Ing.-Büros Schmidt & Partner die Sanierung / Neubau der Mischwasserkanalisation Kosten von rd. 2,5 Mio. € verursachen wird. Hierbei sind die Kosten für die Umverlegung der Hausanschlussleitungen auf dem privaten Grund mit rd. 225.000 € nicht berücksichtigt. Diese anfallenden Kosten wird die Gemeinde aus allgemeinen Steuermitteln übernehmen, sodass diese Kosten nicht über die Abwassergebühr refinanziert werden. Weiterhin werden die Kosten der Entschlammung, von voraussichtlich 60.000 bis 80.000 €, aus der hierfür eingerichteten Klärschlammrücklage finanziert werden können.

 

Die Finanzierung der Sanierung / Neubau der Mischwasserkanalisation erfolgt über zwei Darlehen von jeweils 1,25 Mio. € von der Investitionsbank Schleswig-Holstein aus den Mitteln des Landes und der Europäischen Union. Die Laufzeit beträgt 30 Jahre bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,9 . Die Zinsbindung ist auf 30 Jahre festgelegt. Nach Ablauf der Zinsbindung wird eine Restschuld von 1 Mio. € übrig bleiben, die dann erneut finanziert werden muss.

 

Die Abwassergebühren werden sich von derzeit 1,45 €/m³ und einer monatlichen Grundgehr von 5,-- € auf voraussichtlich 3,70 bis 4,-- €/m³ bei einer monatlichen Grundgebühr von 10,-- € erhöhen. Der Durchschnittsverbrauch pro Hausanschluss / Haushalt beträgt in der Gemeinde derzeit 106 m³, sodass mit einer durchschnittlichen Kostensteigerung pro Hausanschluss / Haushalt von rd. 300,-- € im Jahr, monatlich 25,-- €, zu rechnen ist.

 

Herr Hadeler weist ausdrücklich darauf hin, dass diese voraussichtliche Gebührenhöhe nur unter den genannten Annahmen erhoben wird. Sollte sich u. a. das Verhalten der Nutzer dahingehend verändern, dass weniger Abwasser entsorgt wird, würde der Gebührensatz auf über 4,-- € steigen müssen, da die Fixkosten gedeckt werden müssen.

 

Im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Berner und Herrn Hadeler werden die Fragen der Einwohnerinnen und Einwohner beantwortet.

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