Holsteiner Auenland         

Als Favorit hinzufügen   Druckansicht öffnen
 

Auszug - Begrüßung durch den Bürgermeister  

Einwohnerversammlung der Gemeinde Großenaspe
TOP: Ö 1
Gremium: Gemeindevertretung Großenaspe Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 18.07.2016 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 19:00 - 22:20 Anlass: Einwohnerversammlung
Raum: Gaststätte Timm's Gasthof Großenaspe
Ort: Hauptstr. 5, 24623 Großenaspe
 
Wortprotokoll

rgermeister Klinger begrüßt alle ( es sind ca. 350 Personen anwesend) im Namen der Gemeindevertretung herzlich zur 2. Einwohnerversammlung in diesem Jahr. Er macht deutlich, dass es bei der riesigen Fülle der allgemein für die Kommunalpolitiker abzuarbeitenden Themen aktuell darüber hinaus noch ganz spezielle Herausforderungen gibt, denen sich die Gemeinde stellen muss und auch stellen will. Wichtig ist hierbei, die Bürger auf den Weg bis zu einer endgültigen Entscheidung mitzunehmen und deren Meinung nicht nur zu akzeptieren, was selbstverständlich sein sollte, sondern diese Meinung auch mit in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen. Neben den Referenten des Ministeriums, dem Geschäftsführer der Großenasper Entsorgungsgesellschaft, den Vertretern der Amtsverwaltung, der Presse, begrüßt er insbesondere Herrn Umweltminister Dr. Robert Habeck, der es kurzfristig ermöglichen konnte, an der Einwohnerversammlung teilzunehmen.

 

rgermeister Klinger weist darauf hin, dass die Bundesregierung vor einigen Jahren entschieden hat, aus der Produktion von Atomenergie auszusteigen und die bestehenden Kraftwerke in der Bundesrepublik nach und nach abzuschalten. Dies geschah ganz speziell unter dem Eindruck des Unglückes von Fukushima. Insbesondere wurde in Fukushima deutlich, dass es sich bei der Atomkraft um eine Energie handelt, die in letzter Konsequenz vom Menschen nicht beherrschbar bleibt und sich derartige Unglücksfälle wiederholen können. Mittlerweile liegt die Entscheidung der Regierung einige Jahre zurück und erste Anträge auf Rückbau von Kernkraftwerken wurden von den jeweiligen Betreibern eingereicht. So auch hier in Schleswig-Holstein, wo die Meiler in Brokdorf, Brunsbüttel, Krümmel und der Forschungsreaktor in Geesthacht zurückgebaut werden sollen. Hier drängt sich natürlich die Frage auf, wohin soll der Bauschutt, wenn Atomkraftwerke in den nächsten Jahren nach und nach verschwinden sollen. Nach Aussage des zuständigen Ministeriums kommen sieben Deponien in Schleswig-Holstein in Frage, so auch die Deponie in Grenaspe. Dabei geht es, so das Ministerium, um Abfall mit keiner oder zu vernachlässigender Aktivität. Hierbei ist es aus Sicht von Bürgermeister Klinger nur allzu verständlich, dass sich in der Gemeinde Ängste auftuen, viele Fragen bestehen und eine gewisse Unsicherheit vorherrscht. Aus Sicht der örtlichen Kommunalpolitiker ist deutlich zu spüren, dass die Stimmung gegenüber dem Vorhaben, in den nächsten rd. 20 Jahren Bauabfall aus Atomkraftanlagen vor Ort einzulagern, zu einem großen Teil negativ ist. Die große Resonanz bei einer Unterschriftensammlung macht dies deutlich. Insbesondere natürlich ist es daher auch, dass wohl kaum bei irgendeinem anderen Thema so viele Emotionen in der Debatte auftreten, wie bei der Entsorgung von Müll aus Atomkraftwerken. Wichtig wird es daher immer bleiben, umfassend und objektiv informiert zu werden. Aus dieser Sichtweise ist Bürgermeister Klinger dankbar, dass Herr Minister Habeck selbst sowie drei Referenten aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume sowie darüber hinaus als Vertreter der Umweltverbände der Landesgeschäftsführer des BUND den Weg nach Großenaspe gefunden haben.

 

Abschließend bringt er zum Ausdruck, dass alle sehr gespannt auf die heutigen Vorträge sind.

Startseite   |   Anregungen   |   Login   |   Impressum   |   Datenschutzerklärung