Vorlage - VO/20/2021/162  

Sachverhalt:

Vermehrt ist es in den vergangenen Monaten auf der Baustelle zu Vandalismus gekommen.

Bereits im BA I kam es zu Schäden an Bauzäunen, Baufahrzeugen usw.

Im BA II war es dann vorübergehend ruhig geworden. Durch Lockerung der Corona-Kontaktbeschränkungen und das Einsetzen der Urlaubs- und Ferienzeit, sind jedoch wieder vermehrt Schäden festzustellen.

Zum Beispiel hat am Freitag, den 17.06.2021 wieder die Polizei zahlreiche massive Schäden an der Zaunanlage und den Absperrungen aufnehmen müssen. Am folgenden Montag, den 21.06.2021 kam es dann erneut zu Schäden an der Zaunanlage, dieses Mal an einer anderer Stelle. Zusätzlich wurde diesmal der Zaun an mehreren Stellen geöffnet und die Grundwassermessstelle auseinandergeschraubt und verteilt (nicht alle Teile waren wiederauffindbar). Die Absperrbarke an der Brücke zum Freibadparkplatz ist inzwischen soweit angesägt und niedergetreten, dass man bequem übersteigen kann; die Sperrbarke auf der anderen Seite des Fußweges hinter dem Baufeld wird ebenfalls ständig entfernt, dient jedoch auch den Grundstückseigentümern am Weg als Zugang zu den Grundstücken.

Bisher haben wir für den BA II nur übersichtliche Schäden, wie:

2 Absperrbarken rot/weiß  (ggf. fehlt die Beleuchtung, wenn eine vorhanden war)

1 Baustellentor mit Rad,

Ca. 10 Bauzaunfelder, die zu ersetzen sind,

1 Grundwassermesstelle

1 Schnurbock

Durch die momentan angespannte Hochpreisphase im Baumaterialsektor ist im weiteren Verlauf der Baumaßnahme nicht nur mit weiteren Vandalismusschäden zu rechnen, sondern vermehrt auch mit Diebstählen.

Bisher haben die Firmen und das Büro Schnack die Folgen beheben können. In Hinblick auf die steigende Bautätigkeit ist dies jedoch keine dauerhafte Lösung. In Absprache mit Frau Gerlach hat das Büro Schnack einige Recherchen unternommen, um nach möglichen Lösungen zu suchen.

Lösungsoption:

Bauüberwachung durch BauWatch-Systeme

BauWatch ist ein Videoüberwachungssystem mit verschiedenen umfangreichen Möglichkeiten. Von der einfachen Abschreckung gegen Vandalismus, unbefugtes Betreten von Laien bis zur kompletten Überwachung über WebWatch und Liveview mit Zeitrafferaufnahmen vom Baufortschritt, Zugangskontrolle zur Baustelle bietet dieses System Ausführungsvarianten an.

Die Überwachung erfolgt über eine BauWatch-Leitstelle, die in der Lage ist, unbefugte Personen auf der Baustelle wahrzunehmen, anzusprechen und ggf. die Polizei zu verständigen.

Diese Überwachung erfolgt allerdings nur dann, wenn keine Personen mehr auf der Baustelle sind, z.B. zwischen 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr.

Die Anlage reagiert auf Bewegung bzw. Sensoren, die deutlich zwischen Menschen und Tieren unterscheiden können. Die Sensoren reagieren erst dann, wenn Personen eine bestimmte Schwelle, z.B. den Zaun, überwunden haben. So kann sichergestellt werden, dass keine permanente Kameraüberwachung erfolgt und dass Bereiche außerhalb der eingezäunten Fläche erfasst werden. (Datenschutz)

Nicht relevante Bereiche werden verpixelt.

Anzumerken ist, dass es keine Überwachung der Mitarbeiter gibt, da die Überwachung nur außerhalb der Arbeitszeiten erfolgt.

Erst wenn die Sensoren einen Menschen erfassen, beginnen die Kameras mit der Aufzeichnung und die Überwachungsstelle erhält den entsprechenden Alarm. Die Mitarbeiter können dann über Lautsprecher die Personen auf der Baustelle ansprechen.

Für die einfachste Variante der Abschreckung zum Schutz vor Vandalismus im hinteren Bereich (Baustellenplatz, Wegeführung über das Baufeld) wären Masten mit Bauwatch „Greenlight“ möglich.

Diese Masten leuchten die Baustelle mit grünem Licht aus. Die Baustelle ist somit abschreckend hell und dazu noch kameraüberwacht.

Dieses System hat einen Mast mit 6,20 m Höhe mit 2 PTZ-Dome-Videokameras mit je 50 m Reichweite, Sabotagekamera, Grünlichtscheinwerfer und Lautsprecher. Die Kommunikation und Überwachung erfolgt über mobile Datenanbindung.

Solange noch kaum Wände stehen, kann mit einem Mast die gesamte Baustelle überwacht werden. Wenn jedoch die Wände stehen, sind immer Teile der Baustelle verdeckt. Für einen sicheren Diebstahlschutz würde die Technik mit nur einem Mast nicht reichen, hierfür müssten mehrere Masten oder Kombinationen mit anderen Systemen erfolgen.

Bei mehreren Masten erhöhen sich die Kosten entsprechend der Mastanzahl.

Durchtrennte Hydraulikleitungen an Arbeitsgeräten, Beschädigungen am Kran, abgeschnittene Elektrokabel, umgestoßene Schalungsbauteile usw. könnten die Schadenshöhe jedoch schnell verändern. Für eine bessere Diebstahlabsicherung müssen alle Zugangsbereiche komplett mit Kameras überwacht werden, da spezialisierte Diebe natürlich sofort durchschauen würden, wenn Teile der Baustelle nicht überwacht werden.

Hierfür gibt es zusätzliche Flexsysteme mit 6 Kameras zu einem Masten mit Bauwatch „Greenlight“.

Diese Kameras kommunizieren per Funk. Damit könnte man sicher den Bauzaun um die Baustelle schon ganz gut erfassen.

Kosten:

Die Mietkosten mit Überwachung für einen Mast bei einer angenommenen Standzeit von 6 Monaten belaufen sich auf ca. 185,- €/Woche zzgl. ca. 750,- € für Transport, Installation und Abholung.

Bei einer Standzeit von 12 Monaten könnte sich die monatliche Miete eventuell etwas verringern.

Bei einer Dauer von ca. 9 Monaten würde sich die Summe auf ca. 3.000,- € Brutto belaufen.

Das Flexsystem würde noch einmal ca. 150,- €/Woche kosten.

Bei einer Dauer von ca. 9 Monaten würde sich die Summe auf ca. 4.350,- € Brutto belaufen.

Die Kosten beruhen auf ersten telefonischen Angaben. Bei Interesse könnte ein detailliertes Angebot eingeholt werden.

Diese zusätzlichen Kosten sind bisher nicht einkalkuliert und bei der aktuellen Entwicklung haben wir auch keine Reserven in der Kostenberechnung.

In der Anlage befindet sich eine Broschüre mit Systemdarstellungen.

Der Finanzausschuss empfahl in ihrer Sitzung am 05.07.21 dem Amtsausschuss, für das Flexsystem mit Kameraüberwachung ein Richtpreisangebot einzuholen, und diese Leistung anschließend im Rahmen einer Ausschreibung zu beauftragen.

Beschlussvorschlag:

Hiermit wird der Amtsvorsteher ermächtigt, nach dem Ausschreibungsverfahren zur Bauüberwachung den wirtschaftlichsten Bieter mit der Leistung zu beauftragen. Die Bauüberwachung soll über einen Zeitraum von …. Monaten beauftragt werden.

Finanzielle Auswirkungen:

Anlage/n: