Vorlage - VO/16/2013/111
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Sachverhalt:
Das Wasserwerk Großenaspe wird seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
betrieben. Die Technik mit zwei Brunnen, zwei Aufbereitungskesseln
für den Enteisenung und Entmanganung sowie zwei Hydrophoren als Druckkessel
und Druckspeicher ist einfach strukturiert.
In der Vergangenheit haben sich die starken Verockerungen im Brunnen 1, die
sehr häufigen Schaltzyklen der Brunnenpumpen, die unflexibel durchführbare
Spülung der Filterkessel sowie die mangelnden Mess- und Dokumentationsfähigkeit
der Anlage als Schwierigkeit dargestellt, die nicht nur den alltäglichen Betrieb
erschwert sondern daraus folgernd auch die Versorgungssicherheit gefährdet.
Nachgerüstet wurden daraufhin eine SPS zur Steuerung des Spülprozesses sowie
Messinstrumente für die Durchflussmengen, ein digitaler Schreiber zur Visualisierung
und Dokumentation der Mengen sowie Softstarter für die Brunnenpumpen.
Die Anlage befindet sich derzeit in einem Grenzbereich. Die beiden Brunnenpumpen
werden hoch belastet, Ausfälle auf der Gewinnungs- oder Aufbereitungsseite
führen unweigerlich unmittelbar zu einem drohenden Versorgungsengpass.
Wird die Versorgungskapazität in der Zukunft um weitere 10% erhöht,
kann sich diese Situation noch verschärfen. Aus ingenieurtechnischer Sicht kann
nur dringend geraten werden, eine Ertüchtigung der Anlage vorzunehmen, da
der gegenwärtige Zustand zu massiven Problemen im Hinblick auf eine sichere
Versorgung der Gemeinde mit Trinkwasser führen kann.
Eine zukunftsweisende Erweiterung des Wasserwerkes mit einer nachhaltigen
Sicherstellung der Versorgung auch bei weiteren Vergrößerungen des Versorgungsgebietes
stellt nur die Realisierung der Variante 3 mit dem Bau eines
zweizügigen Reinwasserbehälters und der Trennung von Wassergewinnung und
Netzförderung dar. Alle anderen Ertüchtigungen stellen nur Kompromisslösungen
dar, die den Alltagsbetrieb zwar entschärfen, aber nicht zu einer dauerhaft
tragfähigen und betriebssicheren Versorgung des Netzes führen.
Wir empfehlen daher folgende Erweiterung des Werkes:
- Bau eines Zwei-Kammer Stahlbetonbehälters
- Ergänzung um eine frequenzgeregelte Netzpumpenstation
- Ergänzung der Mess-, Steuer- und Regeltechnik um Höhenstandssteuerung
für die Brunnenpumpen und Konstantdruckregelung für
die Netzpumpenstation
- Optionaler Austausch der Brunnenpumpen um zwei kleinere Aggregate
oder Nachrüstung der bisherigen Pumpen mit FUs,
bei kleineren Pumpen: Einbau einer Spülwasserpumpe
Die prognostizierten Investitionskosten einschl. Planung belaufen sich auf ca.
382.000 Euro netto. Einschließlich der o.g. Option des Pumpenaustausches
würden noch ca. 24.000 Euro netto dazukommen. Folgende Kosten sind nicht
enthalten:
- Eventuell erforderliche Instandsetzung der vorhandenen Filterkessel, da
deren Umfang ohne weitergehende Untersuchungen nicht feststellbar ist.
- Nachrüstung einer eventuellen Filtergleichlaufregelung, die nicht zwingend
erforderlich ist.
- Ertüchtigung der Netzersatzanlage
Die weiteren Planungsschritte wären die Erstellung einer entsprechenden Entwurfsunterlage
einschließlich der erforderlichen Fachplanerleistungen (Baugrundbeurteilung,
Tragwerksplanung, EMSR-Technik).
Beschlussvorschlag:
Die Gemeinde beschließt die Auftragsvergabe an die Ingenieurgesellschaft Siebert & Partner mbH zur Erstellung einer Entwurfsunterlage einschließlich der erforderlichen Fachplanerleistungen.
Finanzielle Auswirkungen:
Anlage/n: