Vorlage - VO/16/2024/525  

Sachverhalt:

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich mit der Zustimmung zum Pariser Klimaschutzabkommen zur Aufgabe gemacht, binnen drei Jahrzehnten klimaneutral zu werden. Energieeffizienz, Erneuerbarer Strom, Erneuerbare Wärme und auch Sektorenkoppelungstechnologien wie beispielsweise grüner Wasserstoff (H2) sind dafür die wesentlichen Säulen. Auch beim Thema grüner Wasserstoff will die Landesregierung gemeinsam mit den Akteuren vor Ort ihre Vorreiterrolle weiter ausbauen. Zu den Akteuren gehören u. A. die HAzwei GmbH und die Ingenieurbüro Dr. Lüth GmbH. Gemeinsam planen die beiden Akteure am Standort Großenaspe die Realisierung eines Elektrolyseurs mit einer Leistung von 10 MW zur Erzeugung von grünem Wasserstoff für den Mobilitätssektor. Für die Projektumsetzung wird eine eigenständige Projektgesellschaft gegründet. Der Standort liegt in der Gemeinde Großenaspe und befindet sich verkehrsgünstig an der A7, der Teil des TEN-V-Korridor Scan-Med, zwischen Bad Bramstedt und Neumünster ist. Der Strom, der für die Herstellung des Wasserstoffs benötigt wird, stammt aus Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Der produzierte H2 wird mittels H2-Trailer an H2-Tankstellen (HRS) in der Umgebung geliefert. Insbesondere die HRS in 12 km Entfernung in Neumünster wird als Hauptabnehmer fungieren. Zusätzlich wird ein Pufferspeicher auf dem Anlagengelände installiert, um das Potential des Elektrolyseurs und der EE-Anlagen voll auszuschöpfen. Die Elektrolyse produziert bei 5.000 Volllaststunden 830 t/a H2. Bei dieser Produktionsmenge werden ca. 9633 t CO2/a gegenüber einer Nutzung konventioneller Kraftstoffe im Schwerlastverkehr eingespart. Dadurch leistet das Vorhaben einen maßgeblichen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und zur Umsetzung der nationalen Wasserstoffstrategie. Eine Besonderheit des Projektes und damit ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Standortes ist die unmittelbare Nähe zu einem Klärwerk und dem örtlichen Wärmenetz. Dadurch können neben dem H2 auch die Nebenprodukte wie Sauerstoff und Wärme in lokalen Senken wertschöpfend eingebracht werden.

Die direkte Nähe zu diesem Klärwerk bietet außerdem die Möglichkeit, das Abwasser aus der letzten Reinigungsstufe für die Wasserstoffherstellung zu nutzen, so dass es für die H2-Erzeugung wiederverwendet werden kann. Diese Abwasseraufbereitung hätte eine Reduzierung des Frischwasserbedarfs zur Folge. Dies soll im Rahmen des Projektes erprobt werden.

Beschlussvorschlag:

Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan

Beschluss:

1. Der Bebauungsplan Nr. 25 für das Gebiet „Wasserstoffanlage - nördlich der Eisenbahn Strecke , südwestlich der Brokenlander Straße/Glindam, westlich des Meiereigrabens“ soll im Rahmen einer 1. Änderung und Ergänzung wie folgt geändert werden:

Errichtung und Betrieb einer Wasserstoffanlage mit H2-Speicherung und H2-Trailerabfüllung

2. Der Aufstellungsbeschluss ist ortsüblich bekannt zu machen (§ 2 Abs. 1 Satz 2 BauGB).

3. Mit der Ausarbeitung des Planentwurfs, mit der Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange und der grenzüberschreitenden Unterrichtung der Gemeinden soll das Planungsbüro

Kreisplanungsamt Segeberg

Fachdienst 61.00 –

Räumliche Planung und Entwicklung

Rosenstr. 28 a

23795 Bad Segeberg

beauftragt werden.
 

4. Die frühzeitige Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger der öffentlichen Belange und die Aufforderung zur Äußerung auch im Hinblick auf den erforderlichen Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung  (§ 4 Abs. 1 BauGB) soll schriftlich oder in einem Gespräch der Aufgaben- und Problembestimmung (Scoping-Termin) erfolgen.
    
5. Die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit mit der Erörterung über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung nach § 3 Abs. 1 Satz 1 BauGB soll wie folgt durchgeführt werden:
   
   Es soll eine Beteiligung der Öffentlichkeit stattfinden, zu der durch öffentliche Bekanntmachung einzuladen ist.

6. Die Kostenübernahme der Planungskosten erfolgt durch den Vorhabenträger. Hierzu ist eine Kostenübernahmeerklärung zu unterzeichnen.

Bemerkung:

Aufgrund des § 22 GO (Gemeindeordnung) waren keine / folgende Mitglieder des Planungs- und Maßnahmenausschusses von der Beratung und Abstimmung ausgeschlossen und weder bei der Beratung noch bei der Abstimmung anwesend:

Bitte prüfen und eintragen

An alle Protokollführer:

Vor Abgabe zum Schreiben des Protokolls den Inhalt durch Frau Schröder prüfen und gegenzeichnen lassen!

Finanzielle Auswirkungen:

Anlage/n:

2024-01-17 Lageplan: B25 1. Änderung und Ergänzung / F21 - Fl. 27 Flst. 26/6 + Fl. 29 Flst. 24

2024-01-19 1021 Großenaspe B25 1ÄE und F32 Großenaspe Lageplan aus Kominfo M 5000

2024-01-19 1021 Großenaspe B25 1ÄE und F32 Großenaspe Lageplan aus Kominfo M 2500